War was? Ja, es muss etwas gewesen sein. Die Kehle schmerzt, die Augen rot, die Ohren sausen, der schwache Leib schleppt groggy sich die Stufen hinauf an diesem grauen Morgen. Und dann leuchtet es petrol metallic aus einem Schuhkarton. Und alles, alles ist wieder da. Der Rausch, ein volles Theater, die Worte, die Menschen – und Tom Petty.
Die Kehle schmerzt,
weil wir geredet haben – im Radio, an Telefonen, in Garderoben, auf der Seitenbühne.
weil wir gefleht haben, zu Menschen, zum Himmel und auch zu Bahnfahrplänen, zu Technikern, zu Poeten und zu Menschen, die noch nicht wussten, das sie bald Publikum sein würden.
weil wir es hinausgeschriene haben: Namen, Punkte, Orte, Uhrzeiten. „Es ist ZwanzigUhrVier…“
Die Augen rot,
weil sie jeden Tag der vergangenen Woche auf einen Saalplan starrten, bei dem – wie in einem höllischen Reversi-Spiel – sich die blauen Punkte nicht grau färben wollten, egal was wir taten.
But we won’t back down… denn in Bremen ist Tom Petty noch nicht tot.
Der Leib so schwach,
weil uns der Regen auf dem Weg in die Radiostudios durchnässte, wusch und reinigte, klar und kalt.
weil wir gelaufen sind, durch vertraute Innenstädte, durch uns unbekannte Theatergänge und Garderoben, über Grenzen hinweg, ins große Weite hinaus, bis wir zu Hause waren, bei uns.
weil uns ein Xavier (wie sollte dieser Name auch Gutes verheißen?) zu Umwegen Zwang – nach Hannover, nach Oldenburg, in den Hamburger Osten – um Menschen an Bord zu nehmen, die gestrandet waren, die uns zur Hilfe sprangen und pures Gold in ihren Herzen und auf ihren Textblättern mit sich trugen.
Weil sie uns nahmen und herumwirbelten, der Tobi, die Helene, die Eva, der Bernard, der Sven, der Florian, der Mirko und die Janina. Raus aus einem Herzen, in das andere hinein – zwei Tonnen Text im Ringelrein.
Into the great wide open… denn in Bremen ist Tom Petty noch nicht tot.
Und dann brach sich der Zauber Bahn. Die Wege öffneten sich, die Hände und Räder griffen ineinander, die Buchstaben und Radiowellen gingen ans Werk und das höllische Reversi-Spiel wurde ein grandioser Sieg … und vielleicht klingelt auch jetzt noch das Telefon in der Pförtnerloge …
Der Rest war free fallin‘, und zwar aufwärts in den Rausch – getragen und umtost von Hunderten vor uns und Dutzenden hinter uns, um uns, bei uns.
bis schließlich, als der Morgen graute, wir uns in einem guten alten Lagerhaus auf einer guten alten Tanzfläche in gute alte Brummkreisel verwandelten.
We were learning to fly … und in Bremen ist Tom Petty noch nicht tot.
Fotos: Thomas Schmidt / Renate Glinka / Sven Kamin
Am 7. Oktober 2017, fand im ausverkauften Bremer Theater am Goetheplatz der erste Slam Bremen macht Theater statt – Eine Kooperation vom Theater Bremen, dem Kulturzentrum Lagerhaus, dem Slam Bremen, dem Slammer Filet Bremen und Macht Worte! Hannover.
[…] hat uns die erste Auflage durchgeschüttelt. Danke, Danke, […]
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